Digital Detox: Von welchen Vorteilen du profitieren kannst, wenn du offline gehst

Geschrieben von Angie Arriesgado

Digitale Geräte sind großartig. Sie sind unterhaltsam und wir können damit neue Dinge lernen, sie machen uns schlauer und produktiver, und viele Menschen verdienen sogar ihr Geld damit. Doch irgendwie haben digitale Geräte die volle Kontrolle über unser Leben übernommen und wir können den Tag nicht mehr ohne sie verbringen. Wenn du dich also fragst, wie du dir dein Leben zurückholen kannst, dann lies dir diesen Beitrag unbedingt durch. Heute erfährst du, warum ein digitaler Entzug für die meisten von uns absolut notwendig ist!

Was versteht man unter einer digitalen Entgiftung?

Stelle dir eine digitale Entgiftung als eine gerätefreie Zeit oder eine „Gadget-Diät“ vor. Dabei nimmst du dir eine Auszeit von deinen elektronischen Geräten und kommt wieder in Kontakt mit dir selbst und der Offline-Welt. Und warum? Weil es im Leben mehr gibt als Fernsehen, Laptops, Tablets und Smartphones! Und bevor du jetzt in kalten Schweiß ausbrichst (Oh nein! Kein Internet! Keine sozialen Medien!): Dieses Gefühl ist nur vorübergehend Es sei denn, du entscheidest dich dafür, dauerhaft ohne elektronische Geräte auszukommen.

Wer braucht so etwas?

Jeder, dem es schwerfällt, abzuschalten und eine gute Work-Life-Balance zu halten, kann von einer Entgiftung profitieren. Dank der immer häufig zunehmenden Verbreitung von Laptops und Smartphones ist eine wachsende „Immer erreichbar“-Kultur am Arbeitsplatz zu beobachten. Auch außerhalb der Bürozeiten checken die Menschen ihre geschäftlichen Nachrichten und E-Mails, was zu geistiger Erschöpfung sowie zu einer Beeinträchtigung des Privatlebens führen kann (1). Aber nicht nur berufstätige Erwachsene können von Zeit zu Zeit eine digitale Pause gebrauchen, auch unsere Kinder brauchen sie!  

6 Vorteile einer digitalen Entgiftung

Ein digitaler Entzug ist keine Pflicht, aber eine willkommene Pause für deine geistige, emotionale und körperliche Gesundheit. Erlaube deinen Augen, deinem Geist und deinem Körper, sich zu entspannen und sich neu zu kalibrieren. Von diesen Vorteilen kannst du profitieren, wenn du ab und zu offline gehst:

1) Gönne deinen Augen eine Pause

Wie viele Stunden am Tag verbringst du vor einem Bildschirm? 6? 8? 12? Noch mehr? Eine Studie, die in der Zeitschrift BMJ Open Ophthalmology veröffentlicht wurde, schätzt, dass mehr als 50 % der Computernutzer unter einer Überanstrengung der Augen leiden. Eine solche Überbeanspruchung wird mit binokularem Sehstress und trockenen Augen in Verbindung gebracht, einer Erkrankung, bei der die Augen nicht genug Tränen produzieren (2). Wenn du eine digitale Entgiftungskur machst (je länger, desto besser), dann gibst du deinen Augen Zeit, sich auszuruhen und zu erholen.

2) Sei achtsamer

Es ist nicht leicht, achtsam zu sein, wenn du ständig mit Textnachrichten, E-Mails, Social-Media-Benachrichtigungen und angstauslösenden Nachrichten bombardiert wirst. Doch wenn du dir eine digitale Auszeit gönnst, dann lernst du, dir deiner Gedanken und Gefühle bewusster zu werden. Wenn es in deinem Leben weniger Ablenkungen gibt, dann kannst du die Beziehung zu dir selbst, deiner Familie und deinen Freunden wiederherstellen und pflegen.

3) Verbessere deine zwischenmenschlichen Beziehungen

Kennst du die folgende Situation? Du sitzt mit einer Gruppe von Leuten zusammen (vielleicht Familie, Freunde, Kollegen), aber es wird nicht viel geredet. Stattdessen kleben alle an ihren Handys, obwohl ein anderes menschliches Lebewesen in greifbarer Nähe ist! Durch einen digitalen Entzug lernst du, deine elektronischen Geräte beiseite zu legen, damit du diese gerätefreie Zeit mit den Menschen in deinem Umfeld besser genießen kannst.

Verbringe etwas Zeit offline und knüpfe neue Kontakte mit Menschen

4) Freue dich über eine bessere Schlafqualität

Hast du Schlafprobleme? Eine im letzten Jahr veröffentlichte Meta-Analyse (mit insgesamt mehr als 35.000 Teilnehmern in 23 Studien) konnte nachweisen, dass Internetsucht zu Schlafproblemen führt, darunter auch zu einer deutlichen Verringerung der Anzahl der geschlafenen Stunden (3). Wenn du nachts eine bessere Schlafqualität erreichen willst, versuche es mit einem digitalen Entzug.  

5) Verbessere deine Produktivität

Digitale Geräte sind eine Art zweischneidiges Schwert. Mit den richtigen Tools und Apps kannst du eine Menge Arbeit in kurzer Zeit erledigen. Allerdings sorgen elektronische Geräte auch für jede Menge Ablenkungen, die deine Produktivität stark beeinträchtigen lassen können. Wenn du also das Gefühl hast, dass deine Produktivität einbricht, dann solltest du eine kurze digitale Entgiftung machen, um den Kopf frei zu bekommen und dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

6) Baue Ängste ab und verbessere deine psychische Gesundheit

Das Internet ist fantastisch, aber wenn du nicht aufpasst, dann kann es schnell passieren, dass du dich in einer Art Weltuntergangsstimmung wiederfindest. Denk an all die schlechten Nachrichten, mit denen du konfrontiert wirst, all die Verbrechen und Naturkatastrophen. Oder was ist mit all dem Glamour, die du in deinem Social-Media-Feed siehst und die dir das Gefühl gibt, nicht in Ordnung zu sein? Wenn du offline gehst, kannst du dir die Angst ersparen. Verschaffe dir sozusagen eine mentale Verschnaufpause.

Ein digitaler Entzug kann dazu beitragen, Ängste abzubauen

Wie oft solltest du eine digitale Entziehungskur machen?

Jetzt, wo du all die wunderbaren Vorteile einer digitalen Entziehungskur kennst, fragst du dich sicherlich, wie oft du eine machen sollst? Nun, hier gibt es keine richtige oder falsche Antwort. Du kannst so oft bzw. so selten eine digitale Entgiftung machen, wie du willst. Du kannst sogar jeden Tag eine kleine digitale Entgiftungskur machen, wenn du willst.

Wenn du zum Beispiel auf der Arbeit mit Computern zu tun hast, kannst du in deiner Mittagspause „offline“ gehen. Du kannst die Benachrichtigungen auf deinem Handy ausschalten, damit du nicht in Versuchung gerätst, einen Blick darauf zu werfen. Mache einen Spaziergang und genieße die Landschaft. Sprich mit Menschen. Schreibe deine Gedanken in dein Tagebuch. Tu etwas, bei dem du nicht auf den Bildschirm schauen musst!

Wie macht man eine digitale Entgiftungskur?

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, einen digitalen Entzug zu machen, aber das Wichtigste ist, dass du dich von ALLEN deinen digitalen Lieblingsgeräten fernhältst. Dazu gehören Computer, Tablets, Smartphones, nicht so smarte Telefone, E-Reader und sogar der Fernseher. Solange du nicht mit der digitalen/Online-Welt in Verbindung stehst, bist du auf Entzug. Befolge diese Tipps, um ein digitales Entgiftungsprogramm erfolgreich durchzuführen:

1) Plane deine digitale Entgiftungskur

Es ist schwer, eine Entgiftungskur zu machen, ohne dabei einen Plan zu haben. Du weißt aus erster Hand, wie süchtig digitale Geräte machen, also wird es nicht ausreichen, einfach draufloszulegen. Du wirst dich wahrscheinlich sehr unruhig fühlen, weil du Angst hast, etwas zu verpassen (FOMO). Achte bei deiner digitalen Entgiftungskur auf die folgenden Aspekte und plane sie im Voraus:

  • Deine Offline-Aktivitäten – was wirst du die ganze Zeit über tun, wenn du nicht an deinen Geräten bist?
  • Was willst du erreichen – was versprichst du dir von dieser Erfahrung?
  • Lege einen genauen Zeitplan fest – zu welcher Tageszeit oder in welcher Woche willst du offline gehen? Wenn du dich entschieden hast, trage die Zeit/das Datum in deinen Kalender ein.
Ein digitaler Entzug kann dazu beitragen, Ängste abzubauen

2) Sei realistisch

Deine erste Entgiftung wird nicht einfach sein. Ich meine, wie oft schaust du am Tag auf dein Handy? Ein kalter Entzug kann mehr schaden als nützen, also sei realistisch in Bezug auf deine Ziele. Plane nicht gleich eine ganze Entgiftungswoche, wenn du es nicht einmal einen halben Tag lang schaffst, auf dein Handy zu verzichten. Gehe zuerst in kleinen Schritten vor und wenn du dich mit den Mini-Entgiftungen wohlfühlst, dann bist du bereit für die nächste Stufe!

3) Gib deinen Kollegen und deiner Familie Bescheid

Tue das aus Höflichkeit, damit das Leben deiner Lieben nicht zum Stillstand kommt, vor allem, wenn sie in Bezug auf eine wichtige Angelegenheit auf eine Rückmeldung von dir warten. Wenn du zum Beispiel am Wochenende offline bist, dann teile den jeweiligen Personen mit, dass du nicht verfügbar bist, damit sie jemand anderen suchen können, der für dich einspringt. Zudem könnten sich deine Familienmitglieder Sorgen machen und die Polizei rufen, wenn sie dich nicht erreichen können!

4) Richte gerätefreie Zonen in deinem Zuhause ein

Die gerätefreien Zonen können dein Schlafzimmer, die Küche, die Veranda, die Garage usw. sein, solange es dort keine digitalen Geräte gibt, die dich in Versuchung führen. Überlege dir auch, ob du diese Zonen dauerhaft einrichten willst, damit du dich einfach in einen Raum zurückziehen kannst, wenn du eine kurze Pause von der digitalen Welt brauchst.

Richte eine gerätefreie Zone in deinem Haus ein

5) Schreibe deine Erfahrungen in einem Tagebuch nieder

Ein Tagebuch zu führen hat viele Vorteile. Es kann therapeutisch sein, wenn du deine Gedanken und Gefühle während deiner Entgiftungskur aufschreibst. Du kannst alle Aktivitäten notieren, die du beim nächsten Mal machen möchtest. Und es macht immer wieder Spaß, auf alte Tagebucheinträge zurückzugreifen und zu sehen, welche Entwicklung du bereits gemacht hast!

6) Mache es dir zur Gewohnheit, hin und wieder offline zu gehen!

Am einfachsten machst du dir eine digitale Entgiftung zur Gewohnheit, indem du sie zur Regel machst. Die Entstehung einer Gewohnheit erfordert Zeit, Disziplin und Engagement, und es kann zwischen 18 und 254 Tagen dauern, bis eine Routine offiziell zur Gewohnheit geworden ist (4).

Fazit

Der Gedanke, ein Leben ohne digitale Geräte zu führen, ist schwer vorstellbar, oder? Wir nutzen sie sowohl für die Arbeit als auch zum Vergnügen so häufig, dass wir uns ein Leben ohne sie kaum vorstellen können. Aber auch in der Offline-Welt passiert so viel, dass es wichtig ist, mit allem, in Bezug auf all die Dinge, die um dich herum passieren, auf dem Laufenden zu bleiben. Ein digitaler Entzug hilft dir dabei, das Beste aus der digitalen und der Offline-Welt herauszuholen. Aus diesem Grund solltest du dir unbedingt die Tipps aus diesem Artikel zu Herzen nehmen! 

Referenzen

(1) Blackburn, Nikhita, and Helen Rayner. “Type and the Always-on Culture – A Research Study from The Myers-Briggs Company.” The Myers-Briggs Company, 2019, https://ap.themyersbriggs.com/content/Type_and_the_always_on_culture__TheMyersBriggsCo_2019.pdf

(2) Sheppard, Amy L, and James S Wolffsohn. “Digital eye strain: prevalence, measurement and amelioration.” BMJ open ophthalmology vol. 3,1 e000146. 16 Apr. 2018, doi:10.1136/bmjophth-2018-000146

(3) Alimoradi, Zainab et al. “Internet addiction and sleep problems: A systematic review and meta-analysis.” Sleep medicine reviews vol. 47 (2019): 51-61. doi:10.1016/j.smrv.2019.06.004

(4) Lally, Phillippa, et al. “How Are Habits Formed: Modelling Habit Formation in the Real World.” European Journal of Social Psychology, vol. 40, no. 6, 2009, pp. 998–1009. Crossref, doi:10.1002/ejsp.674.

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